Bundesratsentscheid zum Sachplan «Geologische Tiefenlager» erneut verschoben
Der Bundesrat wird erst Anfang 2008 über das Konzept Sachplan «Geologische Tiefenlager» entscheiden. Dies hat Bundesrat Moritz Leuenberger – entgegen früheren Aussagen – in seiner Rede zur zweitägigen internationalen Konferenz über die Entsorgung radioaktiver Abfälle «Geological Repositories: A Common Objective, a Variety of Paths» von Mitte Oktober 2007 in Bern eröffnet.
In seiner Eröffnungsansprache appellierte Leuenberger an die Verantwortung der heutigen Generation bei der Entsorgung der radioaktiven Abfälle: «Egal, ob wir für oder gegen Kernkraft sind; egal ob wir Strom aus KKW brauchen oder nicht; egal, ob wir seinerzeit für oder gegen KKW demonstriert haben: Alle von uns tragen die Verantwortung für die sichere Entsorgung der radioaktiven Abfälle.» Die kollektive Verantwortung wiege höher als die individuelle Gesinnung.
«Gut Ding will Weile haben»
Weiter unterstrich Leuenberger die Notwendigkeit, dem Entscheidungsprozess genug Zeit zu lassen und ihn transparent zu gestalten: «Radioaktiver Abfall wird über viele Generationen hinweg strahlen. Eine gute und sichere Lösung braucht Zeit.» Einen Entscheid des Bundesrats zum Konzept Sachplan «Geologische Tiefenlager» stellte er erst für Anfang 2008 in Aussicht. Ursprünglich war von der zweiten Jahreshälfte 2006 die Rede gewesen, später vom Spätsommer 2007. Der Prozess bis zur endgültigen Standortwahl und bis zu einer allfälligen Abstimmung werde voraussichtlich sieben bis zehn Jahre in Anspruch nehmen, meinte Leuenberger.
Quelle
M.A. nach Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Rede an der 3. Internationalen Konferenz «Geological Repositories: A Common Objective, a Variety of Paths», 15. Oktober 2007