Bundesrat Leuenberger schliesst den Bau neuer KKW nicht aus

Um die längerfristige Sicherung der Energieversorgung zu gewährleisten, muss die Option Kernenergie offen bleiben. Dies erklärte Bundesrat Moritz Leuenberger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» am 24. Dezember 2006.

23. Dez. 2006
Bundesrat Moritz Leuenberger: Neubauten kein Tabu mehr.
Bundesrat Moritz Leuenberger: Neubauten kein Tabu mehr.
Quelle: Uvek

Die klimapolitischen Vorteile der Kernkraft dürfe man nicht übersehen, meinte Bundesrat Moritz Leuenberger im Interview. «Die Option Kernkraft können wir nicht ausschliessen; wir müssen sie offen halten», betonte er. Aber es gäbe keine einfachen Lösungen, um die drohende Energieversorgungslücke zu schliessen. «Selbst wenn wir Ja zu neuen KKW sagen würden, wären sie morgen noch nicht gebaut. Unsere Verfahrenswege sind zu lang und die Akzeptanz fraglich.» Zudem erachte er die Frage der Abfälle als noch nicht gelöst.

Gleichentags warnte Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie (BFE), in der «NNZ am Sonntag» vor einer bevorstehenden Stromlücke: «Wir gehen davon aus, dass wir ab 2012 erste Probleme mit der Stromversorgung bekommen könnten. In gewissen Winternächten werden wir dann zu wenig Strom haben.» Das BFE hatte bereits im vergangenen März 2006 darauf hingewiesen, dass die Schweiz ab 2010 in einzelnen Wintern mit Versorgungsengpässen konfrontiert werden könnte. Mit einer «gewaltigen Stromlücke» rechnete Steinmann damals ab 2020.

Quelle

M.A. nach «SonntagsZeitung» und «NZZ am Sonntag», 24. Dezember 2006

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