Britische Regierung für geologische Tiefenlagerung
Wie der britische Umweltminister David Miliband am 25. Oktober 2006 im Unterhaus bekannt gegeben hat, wird Grossbitannien seinen hochaktiven Abfall in geologischen Tiefenlagern entsorgen.
Um geeignete Standorte zu finden, will die Regierung mit lokalen Körperschaften «starke Partnerschaften» eingehen. Mit ihrem Entscheid für die geologische Tiefenlagerung folgt die Regierung einer Empfehlung des Committee on Radioactive Waste Management (CoRWM) vom Juli dieses Jahres.
Offene und transparente Standortwahl
Die Regierung teile die Meinung des CoRWM, wonach die geologische Tiefenlagerung die beste Langzeitlösung für den hochaktiven Abfall sei. Indessen wolle sie das Tiefenlager nicht einfach einer Gemeinde aufbürden, versicherte Miliband. Er sei entschlossen, die Standortwahl von Anfang an offen und transparent anzugehen, um sowohl der Öffentlichkeit und den Bedenkenträgern als auch der Fachwelt Gelegenheit zu geben, zur Entscheidungsfindung beizutragen. Ein geologisches Tiefenlager würde nur in einem geeigneten Gebiet gebaut, und die Regierung werde sich mit der Frage auseinandersetzen, wie die geologischen und wissenschaftlichen mit den anderen gesellschaftlichen Gesichtspunkten zu vereinbaren seien. Die Regierung prüfe auch, welche Kompensationen gemäss den CoRWM-Empfehlungen den Standortgemeinden anzubieten seien.
Die Nuclear Decommissioning Authority (NDA), die für die Erstellung und den Betrieb von Zwischen- und Langzeitlagern für radioaktive Abfälle zuständig ist, begrüsste den Entscheid. Miliband bestätigte die klare Zuständigkeit der NDA und auch ihre Rechenschaftspflicht. Die öffentlichen Anhörungen sollen 2007 beginnen und der Entscheid über den Standortfindungsprozess 2007 oder 2008 fallen.
Quelle
P.B. nach NDA, Medienmitteilung, und NucNet, 25. Oktober 2006