Bleigekühlte SMRs: Zusammenarbeit von Newcleo und Blykalla bei F&E

Newcleo und Blykalla, die aus Frankreich und Schweden stammenden Reaktorentwickler, haben eine Vereinbarung unterzeichnet. Die beiden Unternehmen werden bei Forschung und Entwicklung von Materialien für ihre bleigekühlten Schnellen Reaktoren (Lead-cooled Fast Reactors, LFR) der Generation IV zusammenarbeiten.

26. Feb. 2025
ENEA-Testzentrum Brasimone in Italien
Das französisch-italienische Startup Newcleo betreibt im italienischen ENEA-Forschungszentrum Brasimone nicht nukleare Testanlagen zur Entwicklung seine bleigekühlten Schneller Reaktoren. Durch die Vereinbarung mit Blykalla wird auch dieses Unternehmen von den Ergebnissen profitieren.
Quelle: Newcleo via LinkedIn

Newcleo und Blykalla arbeiten an der Entwicklung ihrer bleigekühlten Schnellen Reaktoren mit den Namen Sealer (Swedish Advanced Lead Reactor) und LFR-AS-30. Aufgrund ihrer Leistung (Sealer-55: 55 MWe, LFR-AS-30: 30 MWe) gehören diese zu den kleinen, modularen Reaktoren (SMRs). In Grossbritannien, wo einst der Hauptsitz von Newcleo lag, bezeichnet man die beiden Reaktoren der Generation IV zudem als fortgeschrittene, modulare Reaktoren (Advanced Modular Reactor, AMR). Im September 2024 hat Newcleo seinen Hauptsitz nach Paris verlegt. Eine der Hauptherausforderungen bei der Entwicklung von LFR ist die Korrosion und Erosion der eingesetzten Werkstoffe im Reaktor durch das flüssige Blei, das als Kühlmittel dient.

Am 20. Februar 2025 gaben Blykalla und Newcleo die Unterzeichnung einer Vereinbarung über die gemeinsame Forschung und Entwicklung von Materialien für LFR bekannt. «Die Partnerschaft beinhaltet den Austausch von Materialien, Ergebnissen und zugehörigen Daten zur Unterstützung der jeweiligen Forschungs- und Entwicklungsprogramme der beiden Parteien», sagten beide Unternehmen. Das Zusammenführen von Erkenntnissen aus den individuellen F&E-Programmen sowie aus Industrialisierungsprozessen erlaube es beiden Unternehmen, die Kommerzialisierung der LFR-Technologie zu beschleunigen, die für Europas Bemühungen um die Dekarbonisierung entscheidend sei.

«Durch die Zusammenarbeit haben Blykalla und Newcleo Zugang zu den Forschungseinrichtungen und dem Fachpersonal des jeweils anderen Unternehmens, was den Austausch von Materialien, Testergebnissen und Daten erleichtert». Diese Zusammenarbeit werde es beiden Unternehmen ermöglichen, Materiallösungen zu verbessern, die die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von Kernreaktoren der nächsten Generation gewährleisten. Die Vereinbarung diene auch der Optimierung der Lieferketten im Einklang mit den Zielen der European Industrial Alliance on SMR und dem Wissensaustausch im Lizenzierungsverfahren für die Reaktortechnologien der beiden Unternehmen. Beide arbeiten bereits in technischen Arbeitsgruppen der Allianz zusammen.

Ein YouTube-Video zum italienischen Forschungszentrum Brasimone von Newcleo gibt einen Einblick in die laufenden nicht nuklearen Tests.

Quelle

B.G. nach Blykalla und Newcleo, gemeinsame Medienmitteilung, 20. Februar 2025

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