Blair schliesst Bau von Kernkraftwerken nicht aus

Der britische Premierminister Tony Blair hat am 4. April 2006 anlässlich eines zum ersten Mal durchgeführten Video-Webchats erneut angedeutet, dass sein Land in Zukunft nicht auf die Kernenergie verzichten könne.

3. Apr. 2006

Grossbritannien investiere viel in erneuerbare Energiequellen mit dem ehrgeizigen Ziel, damit im Jahr 2015 15% des Energiebedarfs zu decken, antwortete der Premierminister auf die Frage einer Teilnehmerin nach dem künftigen Energiemix. Andrerseits entstehe durch die schrittweise Stilllegung von Kernkraftwerken eine Lücke von 20%. Zur Sicherung der Energieversorgung und für den Schutz des Klimas sei es nötig, alle Optionen der Energieversorgung zu prüfen, einschliesslich der Kernenergie.
Laut Blair ist davon auszugehen, dass erneuerbare Quellen alleine den Strombedarf der Briten nicht decken können. Damit bestätigt der Premier seine früheren Aussagen, wonach der Bau neuer Kernkraftwerke in Grossbritannien nicht auszuschliessen sei. Im Herbst des vergangenen Jahres kündigte Blair eine breite öffentliche Debatte zur Energieversorgung an. Blair stellte damals für den Sommer 2006 einen Bericht über die nationale Energiepolitik in Aussicht, der ausdrücklich zum Bau neuer Kernkraftwerke Stellung nehmen wird.

Quelle

R.B. nach Britische Regierung, Medienmitteilung und Live Webchat, 4. April 2006

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