BFE bestätigt Erdbebennachweis für Staumauer Wohlensee
Die Staumauer Wohlensee hält einem 10’000-jährlichen Erdbeben stand. Dies hat das Bundesamt für Energie (BFE) bekräftigt, nachdem Kritiker in einem Schreiben vom 20. Februar 2013 an das BFE Zweifel geäussert hatten. Entsprechend hält das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) an seiner Stellungnahme zum Erdbebennachweis des Kernkraftwerks Mühleberg vom Juli 2012 fest.
Das BFE nahm Stellung zur Kritik von Greenpeace, dem Mühleberg-Gegner Markus Kühni und von Wei Wu, Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien. Sie hatten dem für die Beurteilung der Sicherheit von Talsperren zuständigen BFE vorgeworfen, die Stabilitätsnachweise der Wohlensee-Staumauer seien lückenhaft und mit Ungereimtheiten versehen.
Das BFE bestätigte am 5. März 2013 seine Stellungnahme vom 26. Juni 2012, wonach die Staumauer Wohlensee die aktuellen Erdbebensicherheitsanforderungen des BFE für Stauanlagen erfülle. Das BFE sehe sich zu keinen Massnahmen veranlasst. Georg Schwarz, stellvertretender Ensi-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke, erklärte daraufhin: «Es gibt deshalb keinen Grund, unsere Beurteilung vom Juli 2012 zum Erdbebennachweis des Kernkraftwerks Mühleberg zurückzuziehen.»
Erdbebennachweis mit höheren Gefährdungsannahmen
Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke mussten nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi nachweisen, dass ihre Werke einem Erdbeben, wie es sich einmal pro 10’000 Jahre ereignen kann, standhalten. Zudem mussten sie belegen, dass es bei einem solchen Beben entweder zu keinem Versagen von Stauanlagen in Kraftwerksnähe mit unkontrolliertem Wasserabfluss kommt oder dass das Kernkraftwerk eine nachfolgende Flutwelle bewältigen kann.
Als Grundlage für die Beurteilung der Kernkraftwerke und der Stauanlagen dienten die mittels einer Zwischenberechnung des Pegasos Refinement Project (PRP) vom Mai 2011 bestimmten Erdbebengefährdungen. Diese liegen für den Standort der Anlage Mühleberg höher als die vorher verwendeten Erdbebengefährdungsabschätzungen des Jahres 1977.
Quelle
M.A. nach Ensi, Medienmitteilung, 6. März 2013