Belgien: weitere Verstärkung für Myrrha-Projekt

Das belgische Centre d'étude de l'énergie nucléaire SCK-CEN und die Université catholique de Louvain (UCL) haben eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. Sie wollen gemeinsam Komponenten des Forschungsreaktors Myrrha entwickeln und testen.

16. Nov. 2011

Myrrha (Multipurpose Hybrid Research Reactor for High-technology Applications) ist ein multidisziplinärer Forschungsreaktor für innovative Lösungen etwa zur Behandlung radioaktiver Abfälle oder zur Entwicklung fortgeschrittener Reaktorsysteme. Zudem wird er für die Isotopenproduktion zur Verfügung stehen. Der Reaktor ist beschleunigergesteuert und sein Kern unterkritisch. Das heisst, es befindet sich nicht genügend Spaltmaterial darin, um eine selbsterhaltende nukleare Kettenreaktion aufrechtzuerhalten. Beim Myrrha soll ein externer Beschleuniger als Neutronenlieferant dienen. Die UCL will für die Entwicklung des Reaktors ihr Centre de Recherche du Cyclotron (CRC) und ihr Fachwissen in Nuklearphysik zur Verfügung stellen. Hauptsächlich sollen in den CRC-Testständen der Reaktorinjektor entwickelt und getestet werden.

Myrrha erfordert eine Investition von rund EUR 960 Mio. (CHF 1280 Mio.). Die belgische Regierung hat Anfang März 2010 dem Bau dieser Infrastruktur in Mol zugestimmt und übernimmt 40% der Finanzierung. Den Rest soll 2014 ein internationales Konsortium aufbringen. Ziel ist es, den Betrieb im Jahr 2022 oder 2023 aufzunehmen.

Quelle

D.S. nach SCK-CEN, Medienmitteilung, 9. November 2011

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