Bedeutender Anstieg der Investitionen in «private Fusionsprojekte»

Laut dem Global Fusion Industry 2022 Report haben sich die Investitionen in private Fusionsunternehmen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Acht neue Unternehmen wurden gegründet, womit sich die Gesamtzahl auf etwa 33 erhöht hat.

4. Aug. 2022
Mitarbeiter des Start-ups Commonwealth Fusion Systems bauen den supraleitenden Magneten in den Teststand ein.
Mitarbeiter des Start-ups Commonwealth Fusion Systems bauen den supraleitenden Magneten in den Teststand ein. Der Magnet erreicht eine Weltrekord-Feldstärke von 20 Tesla.
Quelle: Commonwealth Fusion System

Der Global Fusion Industry 2022 Report der Fusion Industry Association (FIA) bietet eine Momentaufnahme zur Fusionsindustrie im Jahr 2021. 33 private Unternehmen, die kommerzielle Fusionsprojekte entwickeln, nahmen an der Umfrage teil, zehn mehr als 2020. Die Umfrage wurde von Trinomics im Rahmen einer von der Europäischen Kommission finanzierten Studie über die weltweite Entwicklung der Fusionsenergie unterstützt. Der Bericht wird jährlich aktualisiert.

Seit der letzten Erhebung von 2021 wurden acht neue Fusionsunternehmen gegründet, ein Zeichen für das schnelle Wachstum der Branche und das Vertrauen der Investoren, so der Bericht. Sechs Unternehmen hätten inzwischen jeweils mehr als USD 200 Mio. aufgebracht, darunter Commonwealth Fusion Systems mit über USD 1,8 Mrd. und Helion Energy mit USD 500 Mio. Dies ermögliche ihnen, Elektrizität liefernde Fusions-Demonstrationsanlagen zu entwickeln.

Die in der Erhebung angegebenen privaten Finanzmittel belaufen sich auf insgesamt über USD 4,7 Mrd., hinzu kommen über USD 117 Mio. an Zuschüssen und anderen Finanzmitteln von Regierungen, sodass sich die Gesamtsumme auf über USD 4,8 Mrd. USD beläuft. Dies entspricht einem Anstieg der Mittel um 139% gegenüber dem letztem Jahr.

Der enorme Anstieg der Investitionen in Verbindung mit der zunehmenden staatlichen Unterstützung für die Fusion in Grossbritannien und den USA stärke das Vertrauen in die Fusionsindustrie, führt der Bericht aus.

Andrew Holland, Vorstandsvorsitzender der FIA, erklärte im Vorwort des Berichts: «Wir dürfen keinen ‹Wettbewerb› zwischen öffentlich finanzierten und privat finanzierten Fusionsansätzen zulassen; stattdessen müssen wir echte Partnerschaften aufbauen [...]. Mit der Beschleunigung der Investitionen wird es immer wahrscheinlicher, dass die kommerzielle Fusion innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte Realität wird und die Grundlage für Wohlstand, Sicherheit und Schutz für viele Jahre in der Zukunft bildet.»

33 private Fusionsunternehmen
Der Bericht umfasst zudem einen Steckbrief der 33 teilnehmenden privaten Fusionsunternehmen. 21 davon haben ihren Hauptsitz in den USA, drei in Grossbritannien, zwie in Japan und je eines in Australien, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Japan und Kanada.

Die Fusion Industry Association (FIA)
Die FIA ist eine eingetragene gemeinnützige Organisation, mit Hauptsitz in Washington DC, die sich aus privaten Unternehmen zusammensetzt, die sich mit der Kommerzialisierung der Fusionsenergie beschäftigt. Der Verband setzt sich für politische Massnahmen ein, die den Wettlauf um die Fusionsenergie beschleunigen würden.

Quelle

M.A. nach Fusion Industry Association, «The global fusion industry in 2022», August 2022

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