Baubewilligung für neuen Forschungsreaktor in Tschechien

Die Fakultät für Nuklearwissenschaften und Physikalische Technik (FNSPE) der Czech Technical University (CTU) in Prag hat mitgeteilt, dass sie von der Nuklearaufsichtsbehörde SÚJB eine Baugenehmigung für den Forschungsreaktor VR-2 erhalten hat. Er wird in der gleichen Reaktorhalle stehen, in der die Fakultät seit 1990 den Forschungsreaktor VR-1 Vrabec (bedeutet Spatz) betreibt.

4. Apr. 2022
Modell des Forschungsreaktors VR-2
Der Forschungs- und Ausbildungsreaktor VR-2 an der Czech Technical University (CTU) in Prag kann gebaut werden. Er soll noch 2022 den Betrieb aufnehmen.
Quelle: CTU

Die FNSPE hatte das Projekt VR-2 im Jahr 2014 lanciert. Sie erhielt die Standortgenehmigung für den Reaktor im Jahr 2020.

«Nach mehr als einem Jahr der Prüfung, langen Gesprächen mit dem Antragsteller und gründlicher Arbeit auf beiden Seiten hat SÚJB nun die Genehmigung für den Bau der unterkritischen Versuchsanlage VR-2 erteilt», gab die Behörde Anfang März 2022 bekannt.

Der neue Forschungs- und Ausbildungsreaktor VR-2 kann als unterkritischer Reaktor eingestuft werden, was bedeutet, dass nicht genügend Brennstoff vorhanden ist, um eine Kettenreaktion aufrechtzuerhalten. Daher kann der Betrieb nur mit einer externen Neutronenquelle erfolgen. Sobald die Quelle abgeschaltet wird, hört die Spaltung auf. Dies ermöglicht eine einfachere Reaktorauslegung und -konstruktion. «Der neue Reaktor ist relativ klein, sodass wir ihn in der gleichen Reaktorhalle unterbringen können, in der bereits der VR-1 steht. Wir nutzen also die vorhandene Infrastruktur; nicht nur die technische, sondern auch die Labors, Unterrichtsräume und natürlich die Sicherheits- und Verwaltungseinrichtungen», erklärte Jan Rataj, Leiter der Abteilung für Kernreaktoren der FNSPE.

Zeitplan für den VR-2
2014 Projektbeginn
2018 Brennstofftransport
2020 Entscheid über den Standort
2022 Baubeschluss und Bau
2022 Inbetriebnahme

Obwohl der neue Reaktor – wie VR-1 – in erster Linie für die Ausbildung von Studierenden der Kerntechnik genutzt werden soll, wird die Anlage auch der Durchführung von Forschungsexperimenten dienen.

Quelle

M.A. nach CTU, Medienmitteilung, 23. März 2022

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft