Ausschuss untersucht Kernenergie als mögliche Energiequelle für Norwegen

Die Regierung Norwegens setzt eine Expertengruppe ein, um die Kernkraft als mögliche Energiequelle in Norwegen zu untersuchen. Die Kernenergie sei aufgrund des Bedarfs an emissionsfreien und stabilen Energiequellen sowie privaten Kernkraftwerksplänen in Zusammenarbeit mit norwegischen Gemeinden wieder aktuell geworden.

2. Juli 2024
Energieminister Terje Aasland und Kristin Halvorsen vom Center for International Climate and Environmental Research
Energieminister Terje Aasland und Kristin Halvorsen vom Center for International Climate and Environmental Research in Oslo, welche den Ausschuss leiten wird.
Quelle: Arvid Samland, norwegisches Energieministerium

Das norwegische Energieministerium hat «Bedarf an einer aktualisierten und soliden Wissensbasis über die Kernenergie als mögliche Energiequelle im norwegischen Energiesystem» erkannt. Dies weil die Privatfirma Norsk Kjernekraft zusammen mit Gemeinden einen möglichen Einsatz von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) plant und bereits den ersten Schritt im behördlichen Genehmigungsverfahren für Kernkraftwerke eingeleitet hat. Auch hätten technologische Entwicklungen auf dem Gebiet der Kernkraft und Dekarbonisierungspläne sowie die schwierige Energiesituation «die Kernenergie in mehreren europäischen Ländern zu einer echten Alternative für eine stabile Stromversorgung gemacht.»

Umfassende Prüfung der Vor- und Nachteile der Kernenergie
Ein Ausschuss aus Expertinnen und Experten mit Fachwissen und Erfahrung aus verschiedenen Bereichen soll bis zum 1. April 2026 einen Bericht vorlegen. «Ziel […] ist eine umfassende Bestandsaufnahme und eine Beurteilung der verschiedenen Aspekte einer möglichen zukünftigen Nutzung der Kernenergie in Norwegen», schreibt das Energieministerium. Wichtige Themen seien Abklärungen zur Eignung der Kernenergie für Norwegen, der Forschungsstand und der technologische Reifegrad verschiedener Kernenergiekonzepte (einschliesslich der Kernfusion) sowie die Kosten und andere wichtige Folgen für Behörden und private Akteure. Auch Fragen zur Notwendigkeit eines Netzanschlusses und Anforderungen an einen geeigneten Nuklearstandort sollen beleuchtet werden.

Der Ausschuss soll sich zudem mit der Flächennutzung und Auswirkungen auf die Umwelt, Abfallfragen, der nuklearen Sicherheit, der Gefahrenabwehr und der Nichtverbreitung, der Notfallvorsorge und dem Bedarf an Fachwissen befassen. «Der Ausschuss wird die Vor- und Nachteile der Kernenergie erörtern, den derzeitigen Rechtsrahmen beschreiben und den Bedarf an einer Weiterentwicklung des Rechtsrahmens sowie andere Voraussetzungen ermitteln, die für eine künftige Einführung der kommerziellen und industriellen Kernenergie gegeben sein müssen», hält das Energieministerium fest. Da Nachbarländer wie Schweden und Finnland schon kommerziell Kernkraftwerke betreiben, wird der Ausschuss auch eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern prüfen.

Quelle

B.G. nach norwegisches Energieministerium, Medienmitteilung sowie Mandatserteilung an den Ausschuss, 21. Juni 2024

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