AMR von Newcleo zum GDA-Verfahren zugelassen

Die freiwillige Vorlizenzierung GDA wurde von den britischen Nuklearaufsichtsbehörden – dem Office for Nuclear Regulation (ONR) und der Environment Agency (EA) – entwickelt, um neue Reaktorauslegungen zu prüfen und ihre Einsatzfähigkeit in Grossbritannien zu bewerten. Für seinen AMR namens LFR-AS-200 hat sich Newcleo für ein zweistufiges GDA-Verfahren mit ONR und EA sowie Natural Resources Wales (NRW) entschieden, das eine grundlegende Bewertung der Technologie durch die Behörden umfasst. Das Verfahren dauert etwa zwei Jahre. Der Starttermin wird laut Newcleo noch mit den Behörden abgestimmt.

Bereits im April 2024 hatte das Unternehmen bei den britischen Behörden einen Antrag auf Regulatory Justification für seinen LFR-AS-200 gestellt – der erste für einen neuen Reaktor seit fast zehn Jahren und der erste überhaupt für einen AMR. Die «Regulatory Justification» ist ein behördliches Verfahren, das einen Regierungsentscheid erfordert, bevor in Grossbritannien eine neue technische Anwendung eingesetzt wird, die ionisierende Strahlung beinhalten. Bevor in Grossbritannien neue Kernkraftwerke gebaut werden können, muss nachgewiesen sein, dass deren soziale, wirtschaftliche oder sonstige Vorteile die potenziellen gesundheitlichen Nachteile der Anwendung ionisierender Strahlung überwiegen.

Laut Newcleo soll bis 2026 in Italien ein nicht nuklearer Vorläufer-Prototyp des LFR-AS-200 fertiggestellt werden. Der erste 30-MW-Testreaktor LFR-AS-30 soll bis Ende 2031 in Frankreich in Betrieb gehen, während der endgültige Investitionsentscheid für die erste kommerzielle 200-MW-Anlage LFR-AS-200 voraussichtlich um 2029 herum getroffen wird.

Seit 2021 hat Newcleo über EUR 570 Mio. von institutionellen und privaten Investoren eingeworben. Das Unternehmen zählt inzwischen über 750 Anteilseigner, darunter zunehmend europäische Partner.