Ägypten: Kernenergie zurück auf der Agenda

Gamal Mubarak, der Sohn des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und stellvertretender Generalsekretär der regierenden Nationaldemokratischen Partei (NDP), hat am 21. September 2006 am Parteitag der NDP erklärt, dass das Land dringend alternative Energiequellen erschliessen müsse. Dazu gehöre auch die Kernenergie.

20. Sep. 2006

Der Präsident habe die Parteispitze bereits vor fünf Monaten aufgefordert, die Kernenergie wieder auf die politische Agenda zu setzen. Gamal Mubarak betonte, dass Ägypten die Atomsperrverträge unterzeichnet habe: «Dies erlaubt uns, die Kernenergie zu friedlichen Zwecken zu nutzen.» Er ist der Meinung, dass - nach einer umfassenden Prüfung dieser Option - innerhalb von sieben oder acht Jahren ein Nuklearprogramm gestartet werden könne.
Ägypten hatte bereits früher ein Programm zur Nutzung der Kernenergie ausgearbeitet. Dieses wurde jedoch nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahre 1986 eingestellt. «In der Zwischenzeit sind aber bedeutende Fortschritte in der Sicherheit der Kernanlagen erzielt worden», erklärte Mubarak.

Unterstützung aus den USA

Laut der NDP hat der amerikanische Botschafter in Kairo, Francis Ricciardone, die Bereitschaft der USA erklärt, Ägypten im Rahmen der Global Nuclear Energy Partnership (GNEP) beim Aufbau eines Nuklearprogramms zu unterstützen. Mit der GNEP wollen die USA die weltweite Nutzung der Kernenergie fördern und einen Beitrag zum Aufbau eines proliferationsresistenten Kernbrennstoffkreislaufs leisten.
Bisher sind in Ägypten keine Kernanlagen zur Stromerzeugung in Betrieb. Das Land besitzt jedoch zwei Forschungsreaktoren, die beide von der Atomic Energy Authority of Egypt unter Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) betrieben werden.

Quelle

M.A. nach NDP, Pressemitteilungen, 21. September 2006

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