Abkommen über den Bau des deutschen Dual-Fluid-Reaktors in Ruanda
Das deutsch-kanadische Kerntechnik-Unternehmen Dual Fluid und die Regierung von Ruanda – vertreten durch die ruandische Atomenergiebehörde – haben eine Vereinbarung über den Bau des ersten Demonstrationsreaktors in diesem Land unterzeichnet.
Ein erster Demonstrationsreaktor von Dual Fluid soll in Ruanda gebaut werden. Götz Ruprecht, Geschäftsführer von Dual Fluid, erklärte zur Wahl von Ruanda: «Dual Fluid hat sich für eine Investition in Ruanda entschieden, weil das Land ein sehr stabiles und positives Geschäftsumfeld bietet, das bereits grosse internationale Unternehmen angezogen hat. Unser Demonstrationsreaktor wird zeigen, dass eine bessere, wesentlich effizientere Art nuklearer Energiegewinnung möglich und schnell realisierbar ist.» Zeit sei ein kritischer Faktor. Nach Jahren der detaillierten Vorbereitung und Verbesserung des Konzepts sei das Unternehmen überzeugt, den idealen Partner für die erste Umsetzung seiner völlig neuen Technologie gefunden zu haben.
Anfang September hatte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz die Debatte über eine weitere/erneute Nutzung der Kernenergie für beendet erklärt und in einem Interview mit dem Deutschlandfunk gesagt: «Das Thema Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd.» Seit dem 15. April 2023 sind alle Kernkraftwerke in Deutschland endgültig abgeschaltet.
Der Dual-Fluid-Reaktor
Der patentierte Dual-Fluid-Reaktor ist ein Schneller Reaktor mit flüssigem Brennstoff und separater Kühlschleife mit flüssigem Blei. Da Blei kaum Neutronen absorbiert, kann es am Ende eines Betriebszyklus relativ leicht entsorgt werden. Durch die geringe Reaktorgrösse kann er laut Unternehmen preiswert hergestellt und in einem unterirdischen Betonbunker sicher untergebracht werden. Mehrere standardisierte Einheiten lassen sich zu einem Grosskraftwerk kombinieren.
Quelle
M.A. nach Dual Fluid, Mitteilung auf X, 12. September 2023