Zustimmungstrend in der Schweizer Bevölkerung für Kernenergie
Umfrage von Demoscope im Auftrag des Nuklearforums
Eine weitere Nutzung der Kernenergie erfährt in der Schweizer Bevölkerung eine hohe Zustimmung. In der Tendenz wird das gesetzliche Neubauverbot abgelehnt. Die Zahl der Befürworter und Gegner hält sich gemäss einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Demoscope im Auftrag des Nuklearforums Schweiz die Waage.
Bei der Frage, ob die Schweiz zukünftig weiterhin Strom aus Kernenergie produzieren soll, befindet sich die Bevölkerung in einer Pattsituation. Wie eine Umfrage von Demoscope in der Deutsch- und Westschweiz ergab, sind 44% der Befragten der Ansicht, dass die Schweiz neben erneuerbaren Energien weiterhin auch Kernenergie zur Stromerzeugung einsetzen solle. 43% sind gegenteiliger Meinung, während 13% keine Angaben machten (statistische Fehlerquote +/- 2,8 Prozentpunkte).
87% der Befürworter für den Einsatz von Kernenergie zur Stromerzeugung begründen ihre Meinung mit dem Argument einer ausreichenden Stromproduktion. 42% geben als Grund das Erreichen der Klimaziele der Schweiz an.
Trend: Mehrheit gegen gesetzliches Neubauverbot
Bei der Frage zum bestehenden Neubauverbot für Kernkraftwerke zeigt der Trend gemäss Umfrage in Richtung Aufhebung dieses gesetzlichen Verbots. Zwar finden es 45% der Befragten richtig, dass der Bau neuer Kernkraftwerke in der Schweiz per Gesetz grundsätzlich untersagt ist. Jedoch meinen 49%, dass die Bevölkerung die Möglichkeit haben solle, im Einzelfall zu entscheiden, ob ein neues Kernkraftwerk gebaut werden soll oder nicht (statistische Fehlerquote +/- 2,8 Prozentpunkte).
«Die Umfrageergebnisse zeugen von einem Umdenkprozess und widerlegen die Behauptung der Kritiker, die künftige Nutzung der Kernenergie würde von der Schweizer Bevölkerung nicht akzeptiert. Angesichts einer unsicheren Stromversorgung und den ambitionierten Klimazielen in unserem Land ist die hohe öffentliche Zustimmung nachvollziehbar und sollte nicht ignoriert werden. Es braucht jetzt eine technologieoffene Planung der Energiepolitik – selbstverständlich unter Einbezug der Kernenergie», kommentierte der Präsident des Nuklearforums Schweiz, Hans-Ulrich Bigler, die Umfrageergebnisse.
Anmerkung: Das Meinungsforschungsinstitut Demoscope hat im Auftrag des Nuklearforums Schweiz insgesamt 1219 Personen in der Deutsch- und Westschweiz im Rahmen eines Online Quick Survey zum Thema mittels CAWI (Computer Assisted Web Interviewing) befragt. Befragungszeitraum war vom 16. bis 28. Februar 2022. Mehr als 96% der Interviews wurden vor dem 24.02.22 (Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine) realisiert.
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